Die 10 größten Fasten-Mythen
Johannes Steinhart, Biomedizin (M.Sc.) & Trainer des Deutschen Fitnesslehrer Vereinigung e.V.
Mit freundlicher Genehmigung Martin Berkhans von leangains.com veröffentlichen wir seinen Artikel „Top Ten Fasting Myths Debunked“ auf deutsch und etwas anders gegliedert.
Nicht umsonst löste dieser Artikel Begeisterung bei den englischsprachigen Fitnessanhängern aus. Es werden die 10 größten Diätlügen beleuchtet, welchen man in der Welt zwischen Diätassistent und Fitnesstrainer immer wieder begegnet. Bei einem Blick auf die Studienlage entpuppen sie sich allerdings als heiße Luft.
Los gehts!
- Fasten Mythos #1: “Häufiges Essen beschleunigt den Stoffwechsel”
- Fasten Mythos #2: “Kleinere, häufigere Mahlzeiten = weniger Appetit”
- Fasten Mythos #3: “Viele kleine Mahlzeiten halten den Blutzucker stabil”
- Fasten Mythos #4: “Fasten schaltet den Stoffwechsel auf Sparflamme”
- Fasten Mythos #5: “Esse Eiweiß alle 2-3 Stunden” // “Der Körper kann nur 30g Eiweiß pro Mahlzeit aufnehmen.”
- Fasten Mythos #6: “Fasten verursacht Verlust von Muskelmasse”
- Fasten Mythos #7: “Nicht zu frühstücken ist schlecht und macht dick!”
- Fasten Mythos #8: “Fasten erhöht den Cortisolspiegel”
- Fasten Mythos #9: “Training mit leeren Magen ist schlecht, man verliert Muskeln und hat keine Kraft.”
- Fasten Mythos #10: “Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler”
WARUM existieren diese Irrtümer?
1. Wiederholung.
Man wiederhole etwas lange genug und es wird als Wahrheit akzeptiert. Wenn jeder das Gleiche sagt, muss es stimmen. Kein Grund, das selbst kritisch zu überprüfen. Bodybuilder und Fitness – Berühmtheiten propagieren diese Mythen weiter, was die Sache nicht besser macht. Wenn diese Personen das so machen, muss es gut sein, schlussfolgern die meisten Leute daraus.
Unglücklicherweise sind Berühmtheiten der Bodybuilding- und Fitnesswelt wohl die letzten Menschen auf der Erde, die man nach objektiven und akkuraten Ratschlägen im Ernährungsbereich fragen sollte.
2. Kommerzielle Interessen.
Die Nahrungsergänzungsmittel-Industrie zum Beispiel profitiert stark davon, dass häufige Mahlzeiten einen „schnelleren Stoffwechsel“ versprechen. Kaum jemand hat Zeit, 6-mal täglich zu essen. Stattdessen verwendet man als Mahlzeitenersatz Pulver, Shakes und Proteinriegel.
Die Getreideindustrie profitiert vom Predigen der Vorzüge des Frühstücks für Gewichtskontrolle, Gesundheit und Fettverlust. Es liegt kein wirtschaftlicher Anreiz darin, den Leuten zu erzählen, dass sie mit drei Mahlzeiten gut auskämen.
3. Wenige kennen sich wirklich aus
…oder haben das Interesse, das benötigt wird, um die wissenschaftlichen Nachweise zu interpretieren und zu stichhaltigen Schlussfolgerungen zu gelangen. Um dies zu tun, benötigt man einen akademischen Hintergrund, der kritische Untersuchung von Studien und ihrer Methodik als Teil des Lernprozesses beinhaltet. Nach meiner Erfahrung weist ein akademischer Hintergrund oder eine extensive Ausbildung in Ernährungswissenschaften oder Physiologie eine sehr schlechte Korrelation mit Ehrlichkeit und Objektivität im Feld der Ernährungslehre auf.
Die Ratschläge und Behauptungen, die ich von vielen Ernährungsberatern vernommen habe, waren so unglaublich falsch, dass ich wenig davon halte, was sie ansonsten von sich geben. Das Gleiche gilt für viele „Diätgurus“ und so genannte Gesundheitsexperten mit einer soliden Liste an akademischen Titeln. Dass diejenigen Personen, die es gerade besser wissen sollten, immer noch die gleichen Mythen wiederholen, ist mir ein Rätsel. Vielleicht haben sie das Interesse verloren, auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu bleiben. Was wir heutzutage wissen, geht ein wenig über das Wissen von vor 20 Jahren hinaus. Oder vielleicht befürchten sie, dass ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt werden könnte, wenn sie die Ratschläge, die sie schon seit Jahren propagieren, abänderten. Ich bin mir dessen nicht sicher und denke des Öfteren darüber nach. Aber ich schweife ab. Zurück zum Thema.
Die 10 größten Fasten-Mythen aufgedeckt Die Ernährungsratschläge in den Mainstream Medien und den meisten Foren lassen einen glauben, dass Fasten etwas sehr Gefährliches ist. Neben dem Ruinieren des Stoffwechsels sollte man unbändigen Hunger, Fettzunahme, Muskelverlust und schwere geistige Beeinträchtigung erwarten. Zumindest wird das so behauptet.
Unnötig zu sagen, dass Leute, die auf Leangains und auf das Konzept des intermittierenden Fastens stoßen, viele Ängste haben, die dafür sorgen, dass sie sich das Ausprobieren zweimal überlegen. Ängste, die auf jahrelanger Indoktrination mit falschen Ideen und Lügen basieren. Wir haben das alle einmal durchgemacht. Ich habe die 10 häufigsten Fasten- und Ernährungs-Mythen hier aufgelistet, die vielen Menschen intermittierendes Fasten suspekt macht.
Ich erkläre, warum sie falsch sind und verlinke zu Literaturhinweisen und anderen Ressourcen für diejenigen, die gerne eine detaillierteren Überblick über die angesprochenen Themen bekommen möchten. Zudem habe ich auch ihre Ursprünge gelistet, bzw. was ich für diese halte. Desöfteren habe ich mich mit jeder dieser Mythen auf meiner Seite auseinandergesetzt, aber es wäre gut, das alles an einer Stelle zusammenzufassen. Die Artikelserie ist lang, aber mehr als wert, gelesen zu werden.
Kommentare (3)
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Über den Autor
Johannes Steinhart ist Master of Science (M.Sc.) in Biomedizin & Ernährungswissenschaften sowie Fitnesstrainer der Deutschen Fitnesslehrer Vereinigung (DFLV). Seine Passion ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zu Abnehmen, Muskelaufbau und Gesundheit unabhängig, verständlich und praxisnah darzustellen und verbreitete Unwahrheiten zurückzudrängen. Johannes ist Gründer von science-fitness.de (SF). Jedes Jahr erreicht er über 2 Mio. Leser. Außerdem ist er Autor von aktuell 6 Büchern. Mehr.
Hi nochmal
Wenn man weiter runterblättert und die Augen aufmacht sind alle 10 plötzlich da
oops
Hahaha! Das ist nun wirklich verrückt, aber glaubbar!
schön gemacht! weiter so