Science Fitness

Der Stoffwechsel – Alles was du wissen musst

Jun, 2021

Johannes Steinhart, Biomedizin (M.Sc.) & Trainer des Deutschen Fitnesslehrer Vereinigung e.V.

Im Fitnessbereich wird oft vom Stoffwechsel gesprochen. Viele wollen den Stoffwechsel anregen oder haben Angst vor dem Stoffwechsel auf Sparflamme.

1. Was ist eigentlich der Stoffwechsel?

Unter dem Stoffwechsel (oder auch Metabolismus genannt) versteht man die Gesamtheit aller chemischen Vorgänge im Körper. Das ist aber nicht das, was die Meisten wirklich interessiert.

Allgemein wird in der Fitnessbranche unter dem Stoffwechsel eigentlich der Kalorienverbrauch verstanden.

  • Ein schneller Stoffwechsel wird mit einem hohen Kalorienverbrauch gleichgesetzt.
  • Ein langsamer Stoffwechsel mit einem niedrigen Energieverbrauch

Der Zusammenhang mit der eigentlichen Definition wird dir klar, wenn du dir vor Augen führst, was durch die chemischen Prozesse im Körper geschieht. Im Wesentlichen dienen sie dem Aufbau und der Erhaltung der Körpergewebe (bspw. Muskeln, Leber etc.), der Aufrechterhaltung von Körperfunktionen (Körpertemperatur, Herzschlag etc.) oder der Energiegewinnung (ATP-Produktion). Diese Prozesse benötigen alle Energie.

Den Energieverbrauch (in kcal) aller Vorgänge im Körper, bezeichnen wir hier als Stoffwechsel.

2. Zusammensetzung des Kalorienverbrauchs

Zuerst einmal müssen wir klären, wie sich der Kalorienverbrauch des Körpers zusammensetzt. Auf dieser Grundlage kann man später nachvollziehen, welche Anteile sich ändern und damit den Stoffwechsel beeinflussen.

Der Energieverbauch eines Menschen setzt sich wie folgt zusammen:

Gesamter Energieverbrauch = Grundumsatz + Leistungsumsatz

oder präziser:

Gesamter Energieverbrauch = RMR + TEF + TEA + NEAT

kalorienverbrauch kcal

So setzt sich der Kalorienverbrauch des Körpers zusammen.

Hier eine kurze Erläuterung:

  • RMR – Resting Metabolic Rate: Kcal, die du über 24h im Bett liegend ohne Nahrungszufuhr verbrauchen würdest.
  • TEF – Thermic Effect of Food: Kcal, die für die Verstoffwechslung deiner aufgenommenen Nahrung benötigst.
  • TEA – Thermic Effect of Activity: Kcal, die du für bewusste Bewegungen (Training, Sport) benötigst. Wichtige Unterform: NEAT – None Exercise Activity Thermogenesis: Kcal, die für alle unbewussten Bewegungen benötigt werden (Herumlaufen, Putzen, Herumzappeln, Aufräumen, Arbeit etc.)

Noch genauer hier: Wie sich der Kalorienverbrauch des Körpers genau zusammensetzt.

3. Geschwindigkeit des Stoffwechsel

Die Geschwindigkeit des Stoffwechsels steht ebenfalls für die Vorstellung eines hohen oder niedrigen Energieverbrauchs.

Ein Auto, das schneller fährt, benötigt in der Regel mehr Treibstoff als ein Auto das langsamer fährt.

Dieses Bild ist jedoch nur bedingt auf den Stoffwechsel übertragbar. Denn ein höherer Energieverbrauch kommt im Körper nicht zwingend durch schnellere chemische Abläufe zustande, sondern oft durch eine höhere Anzahl dieser Abläufe.

Diese detaillierte Betrachtung ist aber zweitrangig. Wichtig ist nur, zu wissen, dass unter dem Stoffwechsel (oder der Stoffwechselgeschwindigkeit) in der Fitnesswelt der Kalorienverbrauch verstanden wird.

4. Gibt es schnelle und langsame Stoffwechsel?

Nehmen manche Menschen wirklich schneller zu oder ab, obwohl sie gleich viel essen?

In der Tat gibt es große Unterschiede des Kalorienverbrauchs zwischen verschiedenen Menschen. Allerdings ist die Ursache dafür nur zu geringen Teilen auf genetisch vorbestimmte Gegebenheiten zurückzuführen.

Über 90% der Bevölkerung liegen mit ihrem Ruhestoffwechsel (RMR) im Bereich von 0 – 200 kcal um den Durchschnittswert. 1Donahoo WT, Levine JA, Melanson EL. Variability in energy expenditure and itscomponents. Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2004 Nov;7(6):599-605. Review. PubMed PMID: 15534426

Der größte Beitrag zum gesamten Energieverbrauch liefern allerdings Unterschiede in der None Exercise Activity Thermogenesis (NEAT). Unter NEAT versteht man alle Bewegungen, die nicht zu aktivem Sporttreiben gezählt werden können. Zum Beispiel: Laufen, Treppensteigen, Herumhüpfen, Art der Arbeit, Gitarrespielen, Putzen, Aufräumen, mit den Beinen wackeln, Shoppen etc.

Dabei kommen Unterschiede von bis zu 1000 kcal pro Tag zustande!

Diese Aktivitäten sind zum Teil durch den eigenen Lebensstil beeinflussbar, haben jedoch auch eine sehr große unbewusste Komponente.

Auch wenn Unterschiede im Stoffwechsel zwischen einzelnen Menschen bestehen, sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Menge der Energiezufuhr ebenfalls stark variiert. Nur weil jemand behauptet, er esse sehr wenig und nehme trotzdem nicht ab, muss das noch lange nicht stimmen. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Übergewichte ihre Energiezufuhr um 30-50% zu niedrig angeben.2Lichtman SW, Pisarska K, Berman ER, Pestone M, Dowling H, Offenbacher E, Weisel H, Heshka S, Matthews DE, Heymsfield SB. Discrepancy between self-reported and actual caloric intake and exercise in obese subjects. N Engl J Med. 1992 Dec  31;327(27):1893-8. PubMed PMID: 1454084.

Mehr lesen: Gibt es schnelle und langsame Stoffwechsel? (Artikel in Arbeit)

5. Hungerstoffwechsel oder Stoffwechsel auf Sparflamme

Im Internet kursieren viele Mythen über den sogenannten “Hungerstoffwechsel” oder des Stoffwechsels auf Sparflamme bei Diäten.

Mit diesen Bezeichnungen wird das Phänomen bezeichnet, mit dem der Körper versucht, während Energiemangelphasen möglichst wenig zu verbrauchen, um der drohenden Gewichtsabnahme entgegenzuwirken.

Ein paar Feststellungen dazu:

  1. Es gibt einen unvermeidbaren Rückgang des Energieverbrauchs beim Abnehmen. Denn weniger Körpermasse verbraucht weniger Energie. Außerdem sinkt durch die geringere Nahrungszufuhr der TEF-Wert (Thermic Effect of Food). Weil weniger gegessen wird, kann auch weniger davon “verschwendet” werden. Eine 5 kg Fettabnahme resultiert in einem ca. 300 kcal geringeren Tagesverbrauch.
  2. Ein Reduktion des Energieverbrauchs über das hinaus, was durch den Gewichtsverlust zu erwarten wäre, ist oft erst bei sehr niedrigen Körperfettbereichen zu beobachten. Viele Übergewichtige kommen mit der Stoffwechselverlangsamung selbst bei extremen Diäten nicht in Kontakt. Die Hysterie des eingeschlafenen Stoffwechsels ist also gerade bei Übergewichtigen völlig übertrieben.
  3. Beim Vorstoß in niedrige Körperfettbereiche wehrt sich der Körper in der Tat mit einer Verlangsamung des Stoffwechsels. Selbst unter extremen Bedingungen (Männer, halbes Jahr mit 1500 kcal bis zu 4-5% Körperfettanteil) hat sich der Grundumsatz (BMR) allerdings nur um nur 15% verringert. Der gesamte Energieverbrauch ging um 40% zurück – hauptsächlich auf Grund des Körpergewichtsverlusts.3http://en.wikipedia.org/wiki/Minnesota_Starvation_Experiment

[Detail-Artikel: Eingeschlafener/ kaputter Stoffwechsel & Hungerstoffwechsel – was ist wirklich dran?]

6. Stoffwechsel eingeschlafen – Was tun?

Was macht man, wenn der Stoffwechsel auf Sparflamme geschaltet hat? Also wie bringt man ihn am besten wieder auf ein hohes/ursprüngliches Niveau?

Wenn du lange und hart Diät gehalten hast und du deinen Stoffwechsel wieder auf Vordermann bringen willst, helfen Refeeds. Diese zeichnen sich durch eine hohe Kalorienmenge und viele Kohlenhydrate aus. Mit diesem Vorgehen wird den hormonellen Anpassungen an eine Energiemangelsituation (Leptin, Schilddrüsenhormone, Insulin, SNS Output etc.) am effektivsten entgegen gewirkt.

7. Wie kann ich meinen Stoffwechsel beschleunigen?

Wie auf Dauer den Stoffwechsel beschleunigen? Gibt es irgendwelche Booster?

Du kannst in fast allen Bereichen Änderungen vornehmen: Ernährung, Bewegung, alltäglichem Lebensstil, Supplements etc.

Wie du dauerhaft täglich einige kcal mehr verbrauchen kannst, zeigen wir dir in einem zukünftigen Artikel. Darin gehen wir auch auf die Anzahl der Mahlzeiten an einem Tag , dem überbewerteten Einfluss des Nachbrenneffekts und auf die Sinnlosigkeit der meisten “Fat Burner” ein.

8. Auswirkungen der Ernährung auf den Stoffwechsel

Über deine Ernährung hast du nur eine geringe Einflussmöglichkeit auf deinen Stoffwechsel, sofern du deine Erhaltungskalorien zuführst.

Weder eine fett- noch eine kohlenhydratreiche Ernährung beeinflussen deinen Stoffwechsel nennenswert. Lediglich die Menge an Nahrungseiweiß hat einen leichten Einfluss. Denn ~20-30% der zugeführten Energie von Eiweiß werden für die Verstoffwechslung verwendet (TEF-Wert). D.h. Protein schlägt mit lediglich ca. 3,2 kcal/g (statt 4 kcal/g) zu Buche. Einige Forscher sprechen sich auch schon dafür aus, den Wert offiziell nach unten zu korrigieren.

Jemand der 2g/kg Eiweiß zu sich nimmt, kann im Vergleich zu jemand, der nur 0,8 g/kg Eiweiß zu sich nimmt, je nach Erhaltungskalorien ca. 50-100 kcal mehr verbrauchen.

9. Ändert sich der Stoffwechsel im Alter?

Viele ältere Menschen bemerken, dass sich die körperlichen Reaktionen verändern. Das Essen setzt schneller an und man benötigt mehr Regeneration als noch in jungen Jahren. Aber ist daran unter anderem ein langsamerer Stoffwechsel schuld?

Ältere Menschen haben einen geringeren Grundumsatz (RMR) als jüngere. In einer Untersuchung wurde für eine 70 kg schwere Person ein ca. 500 kcal geringerer Grundumsatz gezeigt (25 Jahre vs. 70 Jahre).4Visser M, Deurenberg P, van Staveren WA, Hautvast JG. Resting metabolic rate and diet-induced thermogenesis in young and elderly subjects: relationship with body composition, fat distribution, and physical activity level. Am J Clin Nutr.  1995 Apr;61(4):772-8. PubMed PMID: 7702018. Sehr viel von diesem geringeren Grundumsatz ist aber auf die geringere fettfreie Körpermasse (vor allem Muskeln) zurückzuführen. Wenn man annimmt, die alte und junge Beispielperson hätten gleich viel Muskelmasse, entsteht lediglich ein Unterschied des Grundumsatzes von rund 100 kcal. Dieser ist vermutlich auf den langsameren Ablauf diverser biologischer Vorgänge zurückzuführen.

Weiterhin verringern die meisten Menschen im Alter die Zeit von aktivem Sport (TEA sinkt). Aber auch die unbewussten Bewegungen (NEAT) nehmen ab. 70 jährige laufen weniger, sitzen mehr und stehen weniger als 30-40 jährige.5Manini TM. Energy expenditure and aging. Ageing Res Rev. 2010 Jan;9(1):1-11. doi: 10.1016/j.arr.2009.08.002. Epub 2009 Aug 19. Review. PubMed PMID: 19698803;  PubMed Central PMCID: PMC2818133.

Unterm Strich nimmt im Alter generell der Kalorienverbrauch ab. Wie groß dieser Effekt ausfällt, hängt sehr stark vom individuellen Lebensstil ab. Wer täglich viel auf den Beinen ist, regelmäßig Sport treibt und mit Krafttraining seine Muskelmasse aufbaut, hat nur geringe Einbußen beim Energieverbrauch zu befürchten.

Wenn allerdings die tägliche Aktivität zurückgeht, der bewusste Sport wegfällt und die Muskeln schwinden, können sich beträchtliche Unterschiede im Kalorienverbrauch zwischen Älteren und Jüngeren ergeben. Dann geht es schnell um 1000-1500 kcal weniger.

10. Unterschiede des Stoffwechsels von Frauen

Der Stoffwechsel von Frauen und Männern unterscheidet sich grundsätzlich nicht. Allerdings sind Frauen in der Regel kleiner, haben ein geringeres Körpergewicht und haben weniger Muskelmasse.

Weniger Masse bedeutet einen geringeren Energieaufwand für die Erhaltung und weniger Energieverbrauch um den Körper zu bewegen.

Da der Grundumsatz (RMR) vor allem von der fettfreien Körpermasse abhängt, kann dieser anhand dieser Variable berechnet werden – ohne zwischen Mann oder Frau zu unterscheiden. (Siehe unser Kcal-Verbrauchsrechner).

Beim Sport verbrauchen Frauen weniger Kalorien als Männer, da sie weniger Gewicht durch den Raum bewegen müssen.

11. Zusammenfassung

In diesem Artikel hast du einen Überblick über die wichtigsten Themen rund um den Stoffwechsel bekommen. Einige der oben genannten Punkte werden wir in Detailartikeln genauer besprechen.

Zusätzlich werden wir diesen Artikel noch ergänzen. Offen sind noch Fragen wie z.B.: “Wie kann ich den Stoffwechsel messen?”, “Gibt es eine dauerhafte Schädigung des Stoffwechsels”, “Stoffwechsel und Rauchen”, “Stoffwechsel und Schilddrüsenhormone” etc.

Bildquelle: © Lonely – Fotolia.com

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Kommentare (9)

  1. Claudio sagt:

    Nachbrennen: meine persönliche Erfahrung aus dem Ultrasport ist (eher gefühlt als tatsächlich gemessen), dass der Nachbrenneffekt sogar einige Tage andauern kann (z.B. nach einem Ultramarathon). Das Körpergewicht geht nach so einer „Trainingseinheit“ trotz eindeutigem Kaloriendefizit in der Energiebilanz eher nach oben als nach unten, was ich auf Wasserablagerungen zurückführe. Das eingelagerte Wasser, das für die Regeneration benötigt wird, wird nach Abschluss der Regeneration abgestoßen. Daran habe ich das Ende der Regenerationsphase erkennen können. Ich gehe davon aus, dass die Regenerationsphase zusätzliche Kalorien verbraucht (und das nicht nur 20 oder 30 mehr an dem Tag, sondern viel mehr über mehrere Tage) und bei Anfängern im Ultrasport-Ausdauerbereich bis zu zwei/drei Wochen in Anspruch nehmen kann (nach meinem ersten Marathon waren es 6 Wochen). Mit steigender Grundausdauer verkürzt sich über die Jahre die Zeit der Regeneration auf wenige Tage, oder bleibt sogar so gut wie ganz aus, wenn die Belastung „gut vertragen“ werden kann weil nicht deutlich höher als „gewohnt“.

  2. nanniel sagt:

    Um den Stoffwechsel anzuregen sollte man vorher den Körper entgiften.. Ich verwende dafür Dr. ***Name v.d. Redaktion gelöscht***, mein Stoffwechsel wird angeregt und danach verliere ich an Gewicht.

  3. Hugo Casutt sagt:

    Ich bin es gewohnt, von euch fundierte Berichte zu lesen. Macht einfach Spass und ist wertvoll.

    Ein kleiner Bereich, der aus gesundheitlichem wie stoffwechseltechnischem Aspekt berücksichtigt werden sollte, ist die Ballststoffzufuhr (vorwiegend aus Gemüse).
    Dies ist zusammen mit Protein verantwortlich für eine Erhöhung im TEF-Bereich.

    Für mich ein unschlagbares Team.

    Ich freue mich auf weitere, spannende Beiträge.

    Herzlich
    Hugo

  4. Mart sagt:

    Hallo,
    Echt guter Artikel. Er macht indirekt auch deutlich, dass Formeln, die den Kalorienbedarf einer Person berechnen, sinnlos sind. Wie schon gesagt, kann gerade durch die NEAT der Kalorienbedarf um 1000 abweichen. Ich kenne keine Kalorienberechnungsformel, welche die NEAT berechnet. Der TEF und TEA kann auch nur sehr ungenau berechnet werden. Für all das der ganze Aufwand mit dem ganzen Zählen und Eintragen (selbst FDDB)?!?!
    Dazu kommen noch zahlreiche andere Stoffwechselvorgänge, die den ausgerechneten Kalorienbedarf nach oben oder unten befördern.
    Mann muss sowieso lernen, seinen Kalorienbedarf ohne Zählen zu decken und dabei auf Qualität der Nahrung zu achten.
    Also hier nochmal der Hinweis, dass Kalorienzählen höchstens kurzzeitig für totale Anfänger ist, die nicht wissen, dass eine Pizza oder ein Döner mehr Kalorien hat als ein Teller mit Hähnchenbrust und Gemüse.
    Für den Artikel gibts von mir 5 von 5, ohne Klick.

    1. Stefan! sagt:

      Formeln bzw. Tools zur Berechnung des täglichen Energiebedarfs/-verbrauchs sind sehr wohl sinnvoll. Allerdings sind die meisten Rechner im Netz – neben allgemeinen Fehleinschätzungen bzgl. Energievebrauch – insofern unbrauchbar, als dass sie meist nur die einfachsten biometrischen Merkmale eines Menschen (Gewicht, Größe), das Alter und den Energieverbrauch durch sportliche Betätigung berücksichtigen. Die tägliche Schrittanzahl, der TEF und NEAT werden so gut wie nie beachtet, spielen aber ebenso eine Rolle. Abgesehen davon wird bei allen Rechnern im Hinblick auf das Gewicht und die dementsprechende RMR (Grundumsatz) – falls diese beim Berechnungstool überhaupt berücksichtigt wird – von ungefähren Durchschnittswerten ausgegangen. Insofern liefern entsprechende Rechner nur ungefähre Anhaltspunkte, sind aber allemal weit besser als das Vorhaben, wahllos alles in sich reinzustopfen und sich nach einiger Zeit über die zwangsläufig entstandenen Schwimmreifen an der Taille zu wundern ;-)

  5. angie sagt:

    danke für diesen sehr seriösen und fundierten artikel. hätte euch gerne 5 sterne gegeben, aber das voten funktioniert leider nicht.

  6. chris sagt:

    ich drücke mich jetzt um eine antwort betreffend der genauen kalorienanzahl des nachbrenneffekts, obwohl da lyle mcdonald (unter http://www.bodyrecomposition.de, aber da sind die autoren sicher bewanderter als ich) einen viel geringeren nachbrenneffekt berichtet als gemeinhin angenommen, und gebe stattdessen eine etwas grundsätzlichere:

    es wird heute ein unglaublicher schwarz-weiß-hype um jede nur erdenkliche thematik im bereich fitness gemacht. klar, nur durch widerspruch, „neuigkeitswert“ und klaren hundert prozent-aussagen kann man aufmerksamkeit generieren. ein blog, eine seite etc die relativ langweilige, abwägende, „graue“ antworten zu fragen gibt, läuft gefahr, weniger kunden/page impressions/werbung zu anzulocken. fitness-experts.de dagegen sind hier schon in einigen bereichen geradezu unheimlich seriös. ;)

    zurück zum eigentlichen thema: verschiedenste ausdauerformen haben ihre vor- und nachteile. hiit – oder im ausdauerbereich seit jahrzehnten einfach: intervalltraining – ist eine mögliche. vorteile: die kurze dauer der trainingseinheit, erweiterung der anaeroben/aeroben kapazität, hohe muskel- und orthopädische belastung. die nachteile: kurze dauer der trainingseinheit, keine ökonomisierung der aeroben kapazität, hohe muskel- und orthopädische belastung.

    kurz: es kommt immer auf den kontext an. was sind die ziele, was der ist-zustand? für viele, die laufen als ausdauereinheit benutzen, würde ich einen mix aus dauer- und intervallmethode vorschlagen. leute, die krafttraining für eine hauptsportart wie fußball betreiben, würde ich hiit durch laufen überhaupt nicht empfehlen (womöglich brauchen diese überhaupt keine zusätzliche laufeinheit, weder hiit noch dauermethode, sondern höchstens orthopädisch leichte aktivität im grundlagenbereich.) man sieht, völlig unterschiedliche aussagen bei unterschiedlichen kontexten.

    wichtig ist, dass eine methode empirisch gesichert effektiv ist. das sind alle etablierten formen des ausdauertrainings – jede mit einer bestimmten funktion und spezifischen vor- und nachteilen für das training der ausdauer.

    abnehmen dagegen …passiert in der küche!

  7. Lukas sagt:

    Hey Jungs! Zunächst toller Artikel! Allerdings muss ich da doch etwas nachfragen: Ihr schreibt hier etwas vage über die Überbewertung des Nachbrenneffektes.
    Ohne jetzt leider genau zu wissen wie genau ihr das meint, hat damit doch auf einmal (längeres) klassisches Kardio á la 60 min Joggen doch ein Darseins-Berechtigung gegenüber den HI(I)T-Methoden, was dadurch im krassen Widerspruch zur derzeit gängigen Meinung so ziemlich aller Fitness-Seiten und -Blogs von Lyle bis zu Aesir Sports steht.

    Oder hab ich das komplett falsch aufgefasst?

    1. Stefan! sagt:

      Ich glaube, was die FE-Experten mit „Überbewertung“ meinen ist, dass die Anzahl der im Anschluss an das intensive Training darüber hinaus verbrannten Kalorien oft fälschlich viel zu hoch eingeschätzt werden. „Du verbrennst auch nach dem Training auf der Couch noch Kalorien“ hört sich fantastisch an, aber dass der sogennante Nachbrenn-Effekt nur 20 – 60 Kalorien zusätzlich auffrisst, ist erst einmal kein Grund, für die angeblich so hohe Effektivität eines solchen Trainings eisenhart zu plädieren. Schwimm‘ z.B. lieber ’ne Minute länger, dann hast Du die paar zusätzlichen Kalorien auch abtrainiert. Noch dazu: Wie viel Fett wir abnehmen hängt ja einzig und allein von der negativen Energiebilanz ab und 20 bis 60 Kalorien (+/-) mehr Verbrauch sind dabei zu vernachlässigen. Rechnerisch gesehen, wären bei täglicher Durchführung eines solch intensiven Trainings (HIIT, etc.) pro Woche um die 100 – 400 kcal mehr an Kalorienverbrauch möglich. Ausgehend von der Annahme, dass 7000 kcal 1 kg Fett entspricht, wären das pro Woche gerade einmal (bis zu!) 60 Gramm an Fett mehr. Dieser (nur theoretische!) Wert rechtfertigt noch nicht die strikte Bevorzugung derartiger besonders für Untrainierte extrem anstrengenden Trainingseinheiten gegenüber weniger intensiver körperlicher oder sportlicher Betätigung. Die Behauptung, dass HIIT mit Blick auf den Kalorienverbrauch pro Einheit die bessere Wahl sei, stammt wohl eher von selbsternannten Experten. Die findest Du im Netz (leider) zu Hauf.

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Johannes Steinhart ist Master of Science (M.Sc.) in Biomedizin & Ernährungswissenschaften sowie Fitnesstrainer der Deutschen Fitnesslehrer Vereinigung (DFLV). Seine Passion ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zu Abnehmen, Muskelaufbau und Gesundheit unabhängig, verständlich und praxisnah darzustellen und verbreitete Unwahrheiten zurückzudrängen. Johannes ist Gründer von science-fitness.de (SF). Jedes Jahr erreicht er über 2 Mio. Leser. Außerdem ist er Autor von aktuell 6 Büchern. Mehr.

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